In der wissenschaftlichen Forschungspraxis lassen sich die durchzuführenden Arbeiten in drei zeitlich aufeinander folgende Stadien gliedern. In einem ersten wird das Forschungsvorhaben entwickelt, in einem zweiten durchgeführt und in einer dritten werden die Ergebnisse weitergegeben bzw. medialisiert.
Die erste Phase nimmt ihren Ausgang von einer vagen Idee oder einem Auftrag und hat als Ziel, das Setting des Vorhabens soweit zu konkretisieren, dass mit leitender Fragestellung, Festlegung des methodischen Verfahrens und des theoretischen Rahmens, Entwicklung eines Quellenkorpus und relevanter Bezugsliteratur ein Antrag auf Förderung sei sie je nach beruflichem Entwicklungsstand finanzieller, institutioneller oder gutachterlicher (bsp. die Annahme einer Studienabschlussarbeit) Art gestellt werden kann.
In der zweiten Phase werden die am Ende der ersten benannten Aufgaben durchgeführt. Es erfolgt die Aufnahme und Analyse des Quellenmaterials.
In einer abschließenden dritten Phase werden die Ergebnisse in dem gewählten Medium (Text, Film, Multimedia) formuliert, mit Hilfe eines Herstellungsbetriebs produziert und veröffentlicht.
Dies ist ein idealtypischer Verlauf, der im beruflichen Alltag variieren kann. Beispielsweise können Ergebnisse bereits vor Abschluss der Quellenanalyse auf Kongressen oder in kleineren Publikationen vorgestellt werden oder es kann sich das im ersten Schritt zu entwickelnde Setting erst bei der Quellenanalyse ergeben. Letzteres ist aber nur dann möglich, wenn nicht zu Beginn des Vorhabens ein Antrag auf finanzielle Förderung gestellt werden soll, der seinerseits die Entwicklung eines theoretischen und methodischen Rahmens des Projekts, so wie er hier dargestellt wird, erforderlich macht.
Stefan Haas
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