Aufklärung als Epoche

Aufklärung bezeichnet eine kulturelle und geistige Bewegung, die das Ziel hatte, Anschauungen, die auf religiösen und politischen Autoritäten beruhten, durch solche zu ersetzen, die auf der menschlichen Vernunft aufbauen. In dieser Definition gibt es auch in der Antike eine Epoche der Aufklärung. Im engeren Sinn wird hiermit die Zeit zwischen ca. 1680 und 1790 definiert. Der Höhepunkt der Aufklärung lag in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Bedeutende Namen sind in Deutschland Christian Wolff, Gotthold Ephraim Lessing, Christian Thomasius, Immanuel Kant; in England: Francis Bacon, John Locke, Thomas Hobbes, David Hume, in Frankreich: Pierre Bayle, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Montesquieu, Denis Diderot.

Stefan Haas

Literatur

Innerhalb der Geschichtswissenschaft wurden in jüngster Zeit verstärkt Bemühungen unternommen, die Aufklärung sozialhistorisch zu untersuchen. Dabei wurden nicht nur einzelne Denker, sondern der Diskurs im Ganzen untersucht. Vgl. u.a.

Horst Möller: Vernunft und Kritik. Deutsche Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert, Frankfurt/M. 1986.

Robert Darnton: Literaten im Untergrund. Lesen, Schreiben und Publizieren im vorrevolutionären Frankreich, München/Wien 1985 sowie weitere Bücher Darntons

sowie div. Arbeiten von Roger Chartier zu den kulturellen Ursprüngen der Französischen Revolution