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Postmoderne
Postmoderne ist zu einem schillernden Begriff geworden, der in unterschiedlichsten Kontexten verwendet wird. Er bezeichnet einerseits eine Epoche (jene, in der wir leben, die man je nach Ansatz und betrachtetem Gegenstand zwischen dem Ende der 1970er Jahre und den frühen 1990er Jahren ansetzt, in einigen Ausnahmefällen, beispielsweise in der Literatur, werden auch bestimmte amerikanische Romane der 1950er Jahre bereits als postmodern gekennzeichnet). Andererseits bezeichnet der Begriff eine spezifische Weise, Wirklichkeit zu denken, mithin eine besondere Denkform.
Da die Entwicklung des postmodernen Denkens aber noch nicht als abgeschlossen vorgestellt wird, ist diese noch nicht als komplexes Theoriegebäude vorhanden. Es befindet sich noch in der Entwicklung und seine Richtung ist noch nicht gänzlich abzusehen. Momentan lassen sich nur einige Grundbegriffe bestimmen, um die das postmoderne Denken kreist.
Da dieses Denken in sich geschlossene Theoriegebäude ablehnt, ist nicht zu erwarten, dass die Postmoderne einen erlernbaren Kanon theoretischer Sätze formulieren wird. Vielmehr handelt es sich um ein Reflexionsfeld, das sich aus unterschiedlichen Erfahrungen, Grundannahmen und Denkrichtungen zusammensetzt, die sich zu Knoten innerhalb des postmodernen Diskurses bündeln lassen, aber keine in sich widerspruchsfreie Einheit bilden.
Stefan Haas
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